Matthias Bürger-Mader darf sich freuen. Er ist Träger eines der vier Ortweinstipendien, die bei der diesjährigen Ausstellung der Meisterschule für Kunst und Gestaltung durch Mag. Patrick Schnabl, Leiter der Abteilung 9 Kultur, Europa, Außenbeziehungen der Steiermärkischen Landesregierung, verliehen wurden.
„ruhelos 4.1.1“ – eine künstlerische Auseinandersetzung zum Thema Soziale Plastik
„Das Werk macht visuell darauf aufmerksam, wie grazil und zerbrechlich ein Miteinander oft sein kann, als auch diese „Miteinander“ in einen Prozess setzt, der von allen mitbestimmt wird.
In vielen Kulturkreisen gibt es Zeremonien und Traditionen, die ein solches Miteinander stüt- zen. Alleine schon deshalb, da wir uns in einer Welt befinden, in der es immer notwendiger wird von anderen Kulturen, Sitten und Bräuchen zu lernen, um ein Grundverständnis aufzubauen, damit ein Begreifen des Anderen ermöglicht wird, begeben wir uns sitzend auf den Boden. Nun streifen wir unser Schuhwerk ab, kommen zusammen und nehmen uns Zeit für eine Schale Tee. Hierzu sind Tassen, auf bruchbereiten Holzleisten gruppiert, und die Leisten-Enden liegen an den Sprossen einer Leiter auf.
Jeder Mensch, der der Geselligkeit des miteinander Trinkens beiwohnt, nimmt sich eine dieser Schalen und setzt sie beim Verlassen, wieder zurück. Ein Zuviel „bricht“. Ein „weg, sowie ein hin“ zu anderen, „schwingt“ immer wieder anders. Die Tassen sind verschieden, und doch sind sie gleich. Bei jedem Wegnehmen und wieder Hingeben wird der Dialog zwischen ihnen neu definiert.“
Matthias Bürger-Mader, aus „ruhelos 4.1.1“, 2017, Hrsg. Matthias Bürger-Mader